Autistischer JungePolizei äußert sich zu „außergewöhnlichem Hinweis“ zu vermisstem Arian

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Einsatzkräfte der Polizei begutachten einen möglichen Hinweis bei der Suche nach dem autistischen Arian aus Bremervörde. Der sechsjährige Junge war in der Nähe des Flusses Oste am 22. April verschwunden.

Der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm wird seit mehr als zwei Wochen vermisst. Nach einem „außergewöhnlichem Hinweis“ startet die Polizei überraschend eine neue Suchaktion entlang der Oste.

Der sechsjährige autistische Arian wird vermisst. Ein Polizeisprecher erklärt das weitere Vorgehen und nennt neue Details.

Im Fall des vermissten sechsjährigen Arian aus Bremervörde startet die Polizei überraschend eine neue Suchaktion. Im Laufe der Woche werden die Ermittler erneut den Fluss Oste durchsuchen und Anwohner in umliegenden Gemeinden und Siedlungen befragen. Arian, der laut Angaben seiner Eltern Autist ist, ist seit dem 22. April spurlos verschwunden.

Ein genauer Startzeitpunkt für die erneute Suche steht noch nicht fest, es soll aber noch in dieser Woche losgehen. „Wir sind der Meinung, dass wir nochmal suchen müssen, auch wenn wir schon ein sehr großes Gebiet abgesucht haben“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag (13. Mai).

Sechsjähriger Arian vermisst: Polizei startet überraschend neue Suchaktion in Bremervörde

Erst vor wenigen Tagen hatten die Ermittler einen „außergewöhnlichen Hinweis“ erhalten. Eine Frau aus Süddeutschland hatte auf einer Webcam der Schwebefähre Osten-Hemmoor, etwa 20 Kilometer nördlich von Bremervörde, im Wasser einen treibenden Gegenstand entdeckt. Die Polizei rückte mit einem Hubschrauber umgehend zu einer großen Suchaktion aus.

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„Wir hatten einen markanten Hinweis erhalten, der sich allerdings leider nicht erhärtet hat“, erklärte Polizeisprecher van der Werp weiter. Die „Ermittlungsgruppe Arian“ hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche Hinweise ausgewertet. Darunter die Hypothese, dass Arian in die Oste gefallen und in Richtung Nordsee getrieben sei.

Autistischer Junge: Polizei äußert sich zu „außergewöhnlichem Hinweis“ im Vermisstenfall Arian

Laut Polizeiangaben hätte er angesichts der hohen Fließgeschwindigkeit der Oste nur etwa zehn Stunden bis zur Nordsee gebraucht. Dort wäre es nahezu unmöglich, den sechsjährigen Arian noch lebend zu finden. Drei Wochen nach dem Verschwinden des Jungen aus Bremervörde-Elm sind die Überlebenschancen sehr gering.

„Wir hatten einen markanten Hinweis erhalten, der sich allerdings leider nicht erhärtet hat.“
Heiner van der Werp, Polizeisprecher Rotenburg (Wümme), zum Vermisstenfall Arian

„Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, sagte Polizeisprecher van der Werp weiter. Die neue Suche erfolge dabei explizit nicht „anlassbezogen“, es habe keine expliziten Hinweise gegeben. Wie lange die Polizei erneut nach Arian suchen will, ist noch nicht bekannt.

Autistischer Junge vermisst: Polizei grenzt Suchgebiet für Arian ein – EG Arian erhält Hunderte Hinweise

Der sechsjährige Arian war am 22. April gegen 19.15 Uhr aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm verschwunden. Eine Überwachungskamera zeigte den autistischen Jungen kurz darauf, wie er nur mit Pullover und Socken bekleidet in Richtung eines nahegelegenen Waldstücks lief. Er hatte außerdem einen Stock oder ein Spielzeugschwert dabei.

Feuerwehr, Polizei und Soldaten der Bundeswehr suchen ein Waldstück bei Bremervörde nach dem vermissten Arian ab. Die Polizei will noch diese Woche überraschend eine neue Suchaktion starten.

Feuerwehr, Polizei und Soldaten der Bundeswehr suchen ein Waldstück bei Bremervörde nach dem vermissten Arian ab. Die Polizei will noch diese Woche überraschend eine neue Suchaktion starten.

Polizei, Feuerwehr, DLRG und auch Soldaten der Bundeswehr suchten in den Folgetagen in einer beispiellosen Suchaktion nach Arian. Die Ermittler griffen dabei zu ungewöhnlichen Maßnahmen und hängten unter anderem Luftballons mit Schokolade auf, um den gegenüber Fremden scheuen Arian anzulocken.

Vermisster Arian: Polizei hofft auf Anwohner – Tornado-Kampfjets bis zur Nordsee im Einsatz

Auch Tornado-Kampfjets der Bundeswehr waren im Einsatz. Die Polizei durchkämmte den Fluss Oste aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) bis in den Landkreis Stade, ohne eine Spur von Arian zu finden. Fußspuren am Ufer konnten nicht einwandfrei dem sechsjährigen Jungen zugeordnet werden.

„Wir werden die Anwohner nochmal neu befragen, es wird eine Art Klinkenputzen“, erklärt Polizeisprecher van der Werp weiter. Zuletzt hatte die Polizei bereits Anwohner gebeten, Stallungen, Abstellräume oder Gartenhäuser nach dem vermissten Arian zu durchsuchen – bisher ebenfalls ohne Erfolg. (shh)

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