Wir krank ist der Tschetschenen-Führer?Kadyrow Berichten zufolge im Koma – „Putins Bluthund“ reagiert mit Video

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Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow fährt in einem aufgerüsteten T-72-Panzer mit. (Archivbild)

Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow, auch als „Putins Bluthund“ bekannt, fährt in einem aufgerüsteten T-72-Panzer mit. (Archivbild)

Ramsan Kadyrow gilt als einer der wichtigsten und loyalsten Unterstützer von Wladimir Putin. Doch sein Gesundheitszustand wird viel diskutiert.

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat Gerüchte über seinen schlechten Gesundheitszustand als „Lügen“ zurückgewiesen. Als Reaktion auf ukrainische Medienberichte, wonach er im Koma liegen soll, veröffentlichte der enge Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin am Sonntag Videoaufnahmen von sich, bei denen er lächelnd in die Kamera schaut.

Dazu erklärte Kadyrow, er rate allen, „die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, frische Luft zu schnappen und ihre Gedanken zu ordnen“. Das Video zeigt den 46-Jährigen auf einem Spazierweg. Er trägt Kapuze, sein Gesicht ist erkennbar aufgedunsen. „Der Regen ist wunderbar belebend“ fügte Kadyrow in der Begleitbotschaft hinzu.

„Putins Bluthund“: Ramsan Kadyrow reagiert auf Berichte zu Koma mit Videobotschaften

In einem weiteren, ebenfalls auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video spricht er zunächst Tschetschenisch und fügt dann auf Russisch hinzu: „Treibt Sport“. Wann genau die beiden Videos gedreht wurden, konnte die Nachrichtenagentur afp zunächst nicht feststellen.

Ramsan Kadyrow unterstützt uneingeschränkt Russlands Offensive in der Ukraine, seine Soldaten kämpfen dort an der Seite der russischen Truppen. Schon seit Monaten gibt es Vermutungen, dass er nierenkrank ist. Unter anderem seine enorme Gewichtszunahme und offensichtliche Atemnot befeuerten die Spekulationen.

Ramsan Kadyrow soll Leibarzt für schlechten Gesundheitszustand verantwortlich gemacht haben

Anfang September wurde bekannt, dass der Tschetschenen-Chef selbst offenbar davon ausgehe, er werde vergiftet. Medienberichten zufolge soll Kadyrow den Tod seines vermeidlich verantwortlichen Leibarztes in Auftrag gegeben haben. Kadyrow war in der medizinischen Behandlung seines Arztes Elkham Suleimanow, der ihm regelmäßig Injektionen verabreicht haben soll.

Am Freitag berichtete dann das ukrainische Nachrichtenportal „Obozrevatel“ unter Berufung auf den Geheimdienst, Kadyrow sei „schwer“ erkrankt und liege im Koma. Vom Kreml kam bislang keine Reaktion.

Wladimir Putin und Kreml äußern sich nicht zu Spekulationen um Ramsan Kadyrow

Kadyrow steht seit 2007 an der Spitze der mehrheitlich muslimischen russischen Kaukasusrepublik. Menschenrechtsgruppen werfen ihm ein „totalitäres Regime“ vor. Immer wieder verweisen sie auf Fälle von außergerichtlichen Tötungen und Folter von seinen Gegnern.

Kadyrow zählt zu den loyalsten Unterstützern Wladimir Putins im Krieg gegen Russland. Immer wieder fällt er durch Propaganda und Einschüchterung auf. Kanzler Olaf Scholz müsse für seine Äußerungen zu Russland „auf die Schnauze“ bekommen, sagte der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, der mit eigenen Truppen in der Ukraine aktiv ist, im Frühjahr 2023.

Kadyrow hatte sich vor dessen Tod kritisch über Wagner-Chef Prigoschin geäußert und versucht, seine Loyalität Putin gegenüber zu unterstreichen. (pst mit afp)

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