Eiserne HochzeitBurscheider Paar feierte spontane Doppelhochzeit ohne Brautkleid

Lesezeit 3 Minuten
Den Tag ihrer Eisernen Hochzeit möchten Helga und Otto Mücke im kleinen Kreis feiern.

Den Tag ihrer Eisernen Hochzeit möchten Helga und Otto Mücke im kleinen Kreis feiern.

Helga und Otto Mücke feiern am 30. April ihre Eiserne Hochzeit.

„Ja, 65 Jahre mit nur diesem einen Mann“, sagt Helga Mücke. Zufrieden wirft sie ihrem Ehemann Otto Mücke ein Lächeln zu. Bereits seit sieben Jahrzehnten gehen die Jubilare gemeinsam durch das Leben. Im Alter von 16 und 19 lernten sie sich in der Tanzschule „Hufschmidt“ kennen. „Es war der letzte Walzer – da war es dann geschehen“, erinnert sich Helga Mücke. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Und wenn ich dann mit jemandem getanzt habe und der war auch flott, dann wurde er eifersüchtig.“

Otto Mücke habe sie dann gefragt, ob er sie nach Hause bringen dürfe, und sie habe zugestimmt. Von da an trafen sich die heutigen Eheleute regelmäßig. Einige Wochen später spazierten sie durch den Ludendorf Park. „Ich habe gefragt ‚Darf ich Sie küssen‘ und sie hat ‚Nein‘ gesagt“, erinnert sich Otto Mücke. Seine Frau erklärt: Sie habe testen wollen, ob er höflich sei, dessen sei sie sich danach aber sicher gewesen. 

Es war der letzte Walzer – da war es dann geschehen.
Helga Mücke

Fünf Jahre nach dem Kennenlernen heiratete das Ehepaar Mücke. Die Hochzeit habe spontan und im kleinen Rahmen stattgefunden – außerdem war es eine Doppelhochzeit. „Das war allerdings gar nicht abgesprochen, dass wir zusammen heiraten“, sagen die Eheleute. Sie hätten zufällig erfahren, dass das befreundete Ehepaar auch am 30. heiratet, sich sehr darüber gefreut und begonnen, eine gemeinsame Hochzeitsreise zu planen. 

In Wiesdorf heirateten sie erst standesamtlich, dann kirchlich, alles am selben Tag. „Der schönste Moment am Tag der Hochzeit war, als wir uns mit dem befreundeten Ehepaar ein großes Tablett mit Kuchen geteilt und nur gegessen haben“, schwelgt Helga Mücke in Erinnerungen. Besonders war auch, dass die Braut nicht im klassischen, weißen Kleid heiratete, sondern im dunklen Rock und Jacke. Wenig später, noch am Hochzeitstag, machte sich das frisch vermählte Ehepaar Mücke und das befreundete Ehepaar auf Hochzeitsreise nach Bernkastel auf. „Wir haben die Familie alleine feiern lassen und wollten ein bisschen Ruhe“, erzählen sie. 

Vor 65 Jahren heirateten die Burscheider Helga und Otto Mücke.

Vor 65 Jahren heirateten die Burscheider Helga und Otto Mücke. (Repro)

Die Eiserne Hochzeit soll nun ebenso wie die vergangenen Jubiläen im kleinen Kreis gefeiert werden. „Die beiden haben immer lieber kleiner gefeiert, weil Familie immer an erster Stelle bei ihnen stand“, sagt Schwiegertochter Heike Mücke. Auch an diesem Dienstag wollen sie nur mit der Familie zusammen sein. „Wir sind sehr spontan, wir schauen mal, ob wir essen gehen“, sagen sie.

Burscheider Jubelpaar: Die Liebe hält trotz verlorenem Ehering

In 65 Ehejahren erlebt man viel. Viele amüsante Erfahrungen teilen die Eheleute miteinander. So auch die Geschichte, wie Otto Mücke seinen Ehering verlor. Der Sohn des Jubelpaars hatte gerade mit seiner Familie ein neues Haus bezogen und der Heckenschnitt stand an. Otto Mücke half dabei. Plötzlich ging allerdings die Heckenschere aus. Also versuchte Mücke sie wieder anzuschalten und zog dafür seinen Handschuh aus. Dabei rutschte ihm der Ring vom Finger und verschwand in der Hecke. Auch nach stundenlangem suchen, konnte der Ring nicht wiedergefunden werden.

Der Liebe der Eheleute tut der verlorene Ring aber keinen Abbruch. Um so eine lange Zeit gemeinsam zu verbringen, braucht es laut dem Jubelpaar vor allem Respekt voreinander. „Wir waren immer auf Augenhöhe“, sagt Otto Mücke. Was Helga Mücke an ihrem Mann schätzt, weiß sie ganz genau: „Also ich kann es ganz genau sagen: Ich schätze an meinem Mann, dass er so ruhig ist, wenn ich temperamentvoll bin.“ Otto Mücke ergänzt: „Es passt einfach alles.“

KStA abonnieren